Wenn man in den Spreewald kommt sieht man die zweiprachigen Ortseingangsschilder, oben der deutsche Name und unter diesem, kleingedruckt, der sorbische/wendische Name. Die sorbische, im deutschen auch als wendische Sprache bekannt, ist eine westslawische Sprache. |
wendische Hochzeit
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Diese hielt schon im 6.Jahrhundet, im Zuge der Völkerwanderung durch slawische Volksstämme,bei uns Einzug. Durch das Zurückdrängen der Sorben, findet man dies heutzutage nur noch in der Lausitz.
Im 10.Jahrhundert siedelten sich hier verstärkt deutsche Bauern, Handwerker und Kaufleute an, wodurch die deutsche Sprache immer mehr an Einfluß gewann. Schon 1430 wurde nur noch die deutsche Sprache als Amts -und Gerichtssprache anerkannt. Zwar kam die slawische Sprache noch zur Anwendung, aber bis zum 16.Jh. setzte sich die deutsche Sprache als Umgangssprache in den Städten durch. Die Standesherren tolerierten die wendische Sprache zunächst, aber mit dem Grafen Lynar(1782 nbis 1794) wurde das anders. Da der junge Graf noch unmündig war, vertrat ihn August von Trosky, welcher ein eifriger Verfechter der Germanisierung war. In der ländlichen Gegend blieb die wendische Sprache bis ins 19.Jh. dominierend. 1882 gab es in Lehde noch 200 Muttersprachler von den damals 300 Einwohnern. In Lübbenau dagegen lebten nur noch 150 Sorben-Wenden unter den insgesamt 4000 Einwohnern.Die Gottesdienste hatten einen großen Einfluß auf die Sprachentwicklung. Bis 1867 wurde in der evangelischen Nickolaikirche wendisch gepredigt, in Raddusch sogar bis 1911. Heutzutage sprechen nur noch sehr wenige Lübbenauer diese alte Sprache.