Die Begriffe Sorben und Wenden gehen auf unterschiedliche Traditionen bei der Benennung der Völker in Mitteleuropa zurück.
Römische Geschichtsschreiber übertrugen den Namen der Veneter, die vor Christi Geburt in der Po-Ebene und an der nördlichen Adriaküste lebten, zunächst auf die gesamte nichtgermanische Bevölkerung östlich des Limes. So meinte Plinus um 100 n.Ch. mit den Venedi ein vermutliches slawisches Volk im Oder- Weichsel-Gebiet.
Später belegte man im Deutschen alle Slawen, die seit der Völkerwanderung im nachmaligen Mittel- und Ostdeustchland sowie den Alpenländern (Östereich) siedelten, mit dem davon abgeleiteten Namen Wenden oder Winden.
Den Namen Surbi, den der fränkische Chronist Fredegar 631 notierte, trugen ursprünglich die zwischen Saale und Mulde anssässigen Stämme. Die Bezeichnung breitete sich in den folgenden Jahrhunderten auf die Nachkommen der Milzene und Lusizer - die Sorben - an der oberen und mittleren Spree aus, die ihre ethnische, sprachliche und kulturelle Eigenart bis heute bewahrt haben.
Mit der Zeit trat die exakte Bezeichnung Sorben - hergeleitet von obersorbisch Serbja bzw. niedersorbisch Serby - neben die alte Herkunftsbezeichnung Wenden.
Teile der slawischen Volksgruppe in der sowjetischen Besatzungszone bzw. der DDR haben nach 1945 die Bezeichnung Wenden als diskriminierend empfunden, weil insbesondere die nationalsozialisten sie abwertend verwendet hatten. Daher einigte man sich auf Sorben.
Nach der Wende, zur 1. Hauptversammlung des Domowina-regionalverbandes Niederlausitz, entschieden sich die Deligierten des landes Brandenburg für die deutsche Bezeichnung Sorben/Wenden.
In allen slawischen Sprachen ist auch die beziehung gegeben, z.B. Luzicti Sbove (tsch.) Serboluzyczanie (poln.) aber auch nur Luziccany (tsch.), luzyczanie (poln.)
Quelle:
Institut Bautzen, Abt. Kultur- und Sozialgeschichte
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